Auf Basis des Klimanotstand-Beschlusses des Gladbecker Stadtrats am 06. Juni 2019 und der Notwendigkeiten
bzw. Anforderungen der letztjährigen und gegenwärtigen
klimatischen Veränderungen wurde das Klimaschutzkonzept aus dem Jahr
2010 fortgeschrieben. Den
Auftrag zur Fortschreibung hat die Stadt Gladbeck an zwei externe
Fachbüros – die Gertec Planungs- & Ingenieurgesellschaft aus Essen
sowie
die InnovationCity Management GmbH aus Bottrop – vergeben, welche im
August 2020 mit ihren Arbeiten begonnen und den Endbericht im Januar
2022 fertiggestellt haben.
Das
fortgeschriebene Klimaschutzkonzept dient der Stadtverwaltung als
strategischer Handlungsleitfaden zur Erreichung der städtischen
Klimaziele. Aufgrund des im Konzept dargelegten Szenarios – das
Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2042 durch Einhaltung eines
CO2-Restbudgets auf Basis des 1,75°-Ziels – wird deutlich, dass
(weiterhin) höchste Anstrengungen notwendig sind. Der
Transformationsprozess zu einer klimaneutralen Stadtgesellschaft in
Gladbeck bedarf der fortführenden Initiierung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, wobei insbesondere die im Konzept beschriebenen Leitprojekte eine wichtige Rolle einnehmen.
Allerdings ist Klimaschutz keine Aufgabe, die Politik und Verwaltung alleine bewältigen können. Die erfolgreiche Umsetzung ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe vor Ort,
welche trotz aller Anstrengungen der Stadtverwaltung nur im Einklang
mit einer persönlichen Stärkung des Klimabewusstseins und einem
persönlichen Umdenken in der Alltags- und Betriebsgestaltung aller
Gladbecker Haushalte und Unternehmen sowie mit angepassten
Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene gelingen kann.
Erarbeitung eines integrierten Klimaschutzkonzepts (2010)
Mit
Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit (BMUB, Förderkennzeichen: 03KS0396) hat die Stadt Gladbeck im
Jahr 2010 ein 'Integriertes Klimaschutzkonzept' erarbeitet.
Durch
das Integrierte Klimaschutzkonzept ist die Stadt Gladbeck in der Lage, geplante
Maßnahmen zu bündeln, stadtweit mit unterschiedlichen Akteuren ins Gespräch zu
kommen, nachhaltige Projektansätze zu implementieren, Multiplikatoren zu nutzen
und Synergieeffekte zu erzielen. Neben einer gesteigerten öffentlichen
Wahrnehmung für das Thema Klimaschutz sind die motivierende
Öffentlichkeitsarbeit sowie die Schaffung von Beratungsangeboten (Energie &
Sanierung) wesentliche Ziele des Konzeptes.
Aus
dem Konzept leiten sich die lokalen Einsparziele ab, die dem damals gültigen
Ziel der Bundesregierung folgten: 50 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 (1990) und
90 Prozent CO2-Reduktion bis 2050 (1990).