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Aktuelles Gladbeck

Titel
Kommissionsbericht entlastet Feuerwehr
Bild
Das Bild zeigt die Gladbecker Feuerwehr
Einleitung
Es gibt keine Anhaltspunkte, „die auf rechtsradikale Tendenzen innerhalb der Gladbecker Feuerwehr, inklusive der Gladbecker Jugendfeuerwehr, schließen lassen.“ Das ist der Kernsatz des 20-seitigen Abschlußberichtes der Kommission zur Untersuchung des Vorfalls „Hitlergruß-Fotos“ bei der Gladbecker Feuerwehr.
Haupttext

Bürgermeister Ulrich Roland nahm den Abschlußbericht am gestrigen Dienstag aus den Händen von Kommissionsleiter Dr. Thomas Wilk entgegen.

Zwei Monate hat sich die sechsköpfige Kommission mit der Situation in der Gladbecker Jugendfeuerwehr auseinander gesetzt. Ihr gehörten auch Ordnungsamtsleiter Jürgen Hertling, Rechtsamtsleiter Dr. Guido Hüpper, Josef Dehling, Leiter der Feuerwehr sowie der ehemalige Erste Beigeordnete und Feuerwehrdezernent Dr. Wolfgang Andriske und Bernhard Schlüter, ehemaliger Leiter des Personal- und Organisationsamtes, an.

Anlass für den von Bürgermeister Ulrich Roland erteilten Untersuchungsauftrag waren zwei Fotos aus dem Jahr 2008, die im Dezember 2010 anonym verschiedenen Medien zugespielt wurden.

Auf einem zeigten mehrere Mitglieder der Jugendfeuerwehr Gladbeck-Nord bei einer Ferienfreizeit in Österreich den Hitlergruß. Das andere Foto zeigt vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr bei einer Freizeitveranstaltung der Kreisjugendfeuerwehr. Auch auf diesem Foto wird der Hitlergruß gezeigt.

Die Kommission hat in zahlreichen Gesprächen, mit Schreiben an alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr und an die derzeit vom Dienst suspendierten Mitglieder des Löschzuges Mitte der Freiwilligen Feuerwehr und durch öffentliche Aufrufe den Hintergrund der Fotos ermittelt.

Hinweise auf ein strukturelles rechtsradikales Problem bei der Feuerwehr habe es dabei nicht gegeben, so Kommissionsleiter Dr. Wilk. Diese Einschätzung werde ausdrücklich auch durch den Staatsschutz geteilt. Kein Mitglied der Jugendfeuerwehr, das auf den Fotos zu sehen sei, gehöre dem rechtsradikalen Milieu an.

Trotz intensiver Recherchen hat es auch keinen Hinweis darauf gegeben, dass weitere Hitlergruß-Fotos existieren. „Nach dem abschließenden Kenntnisstand handelt es sich mithin um zwei Einzelfälle,“ so der Kommissionsbericht.

Trotz der intensiven Recherchen könne jedoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass es weitere Fotos mit rechtsextremen Zeichen gibt, betont die Kommission ausdrücklich.

Während des Untersuchungszeitraums habe es jedoch genügend, auch anonyme Möglichkeiten gegeben, über eventuell existierende weitere Fotos zu informieren.

Die Kommission betont daher: „Sollten nach Vorlage dieses Abschlussberichtes doch weitere Hitlergruß-Fotos veröffentlicht werden, wird dadurch offenkundig, dass der handelnden Person an einer Aufklärungsarbeit nicht gelegen ist.“

Während bei dem ersten Foto eindeutig von mehreren Jugendlichen der Hitlergruß gezeigt wird, ist dies auf dem zweiten Foto anders. Hier zeigt lediglich ein ehemaliges Mitglied der Jugendfeuerwehr, das bereits vor geraumer Zeit wegen einer anderen Pflichtverletzung aus der Feuerwehr ausgeschlossen worden ist, eindeutig den Hitlergruß.

Die Kommission bewertet das Zeigen des Hitlergrußes während der Jugendfreizeit in Österreich ausdrücklich als „völlig unverantwortlich und absolut inakzeptabel.“

Angesichts der schon ergriffenen pädagogischen Maßnahmen und der Sanktionen u.a. durch die Staatsanwaltschaft wird seitens der Kommission jedoch kein zusätzlicher Handlungsbedarf gesehen.

Bürgermeister Ulrich Roland dankt den Mitgliedern der Kommission ausdrücklich für ihre engagierte Arbeit: „Auch wenn sich keine Hinweise auf rechtsradikales Gedankengut in unserer Feuerwehr ergeben haben, war es richtig, die Vorkommnisse neben den staatsanwaltlichen Ermittlungen auch durch eine eigene Kommission untersuchen zu lassen.

Als erste Konsequenz aus den Vorfällen haben wir gemeinsam mit mobim, der „Mobilen Beratung im Regierungsbezirk Münster gegen Rechtsextremismus, für Demokratie, Geschichtsort Villa ten Hompel“ Gespräche mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehren, Betreuern und Führungskräften durchgeführt.

Wir werden darüber hinaus durch Fortbildungen für Betreuer aber auch für erwachsene haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder dafür sorgen, dass das Thema Rechtsextremismus dauerhaft in der Feuerwehr angesprochen wird. Wir sind uns mit der gesamten Gladbecker Feuerwehr einig, dass rechtsextremistisches Gedankengut in einer Einrichtung wie der Feuerwehr nichts zu suchen hat!“

Die Aufarbeitung der Vorfälle um die beiden Hitlergruß-Fotos werden übrigens sowohl von mobim als auch von der Deutschen Jugendfeuerwehr, dem Verband der Feuerwehren und der Jugendfeuerwehr NRW ausdrücklich als vorbildlich gelobt.

Keinen Einfluss hat der Kommissionsbericht auf die derzeit laufenden Disziplinarverfahren gegen die zehn suspendierten Mitglieder des Löschzuges Mitte. Gegenüber der Kommission hatten diese lediglich angegeben, dass sie die Hitlergruß-Fotos nicht den Medien zugespielt hätten.

Beginndatum
09.03.2011


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