Die zentrale Freitreppe lockt nicht nur Bergbaubegeisterte zu einer Besichtigung des lichtdurchfluteten Innenraums mit beeindruckenden Maschinen und Jugendstil-Empore der einstigen „elektrischen Centrale“ der Gladbecker Zeche, die zu Recht als „Schloss der Arbeit“ bezeichnet wird.
Mit einem herzlichen „Glück auf“ begrüßt der Gästeführer der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur interessierte Besucher am kommenden Sonntag (22.05.) auf dem Industriedenkmal und taucht mit ihnen ein in die ereignisreiche Vergangenheit der Zeche Zweckel in Gladbeck.
Ein Jahr nach dem feierlichen Teufbeginn für Schacht 1 wurde die Maschinenhalle 1909 im Auftrag des königlich-preußischen Staates errichtet und repräsentativ ausgestattet: Aufwändige Architekturen und modernste Maschinen zeigen die große Bedeutung, die der Staat dem Vorhaben beimaß.
Mit dem Kauf von Kohlefeldern im Ruhrgebiet wollte er zur Deckung des Kohlenbedarfs der staatlichen Eisenbahnen und der kaiserlichen Flotte beitragen und Einfluss auf die Preispolitik des „Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats“ ermöglichen.
Mit elektrischen Fördermaschinen begann die Förderung 1911 und erzielte 1927 mit rund 515.000 Tonnen die maximale Förderleistung, bevor Zweckel ein Jahr später mit der Zeche Scholven zusammengelegt und die Förderung eingestellt wurde.
Zu diesem Zeitpunkt war die Zeche bereits im Besitz der „Bergwerks AG Recklinghausen“. 1935 gingen die Besitzrechte an die „Bergwerksgesellschaft Hibernia AG“.
Bis 1995 dienten die beiden Schächte der Zeche Zweckel der Wasserhaltung und wurden dann verfüllt.
Was in diesen 85 Jahren Betriebszeit noch alles passierte und was Arbeit auf der Zeche bedeutete, wird in der industriehistorischen Führung „Königliches unter Strom“ am kommenden Sonntag (22.05.) um 14 Uhr verraten. Ein Besuch lohnt sich!
Führung „Königliches unter Strom“: Sonntag (22.05.2011) um 14 Uhr
Adresse:
Frentroper Straße, 45966 Gladbeck.
Der Eintritt für die Führung beträgt 5 Euro, Kinder unter zwölf Jahren nehmen kostenlos teil. Der Treffpunkt ist ausgeschildert. Es wird empfohlen bei der Führung festes Schuhwerk zu tragen.
Weitere Infos unter Tel. 0231/ 93 11 22 -33.