Darüber hat Bürgermeisterin Bettina Weist in einer Sondersitzung den Ältestenrat am Montagabend in Kenntnis gesetzt. „Obwohl der Planungsstand noch nicht weit fortgeschritten ist und auch noch nicht klar ist, ob das Projekt überhaupt realisiert werden kann, wollen wir im Zuge einer größtmöglichen Transparenz bereits jetzt über diese Entwicklung informieren“, betonte Bürgermeisterin Bettina Weist. Sie wird das Thema zudem auf die nächste Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschusses am 27. März setzen.
Ende der vergangenen Woche fanden erstmals Gespräche auf Arbeitsebene zwischen der Bezirksregierung und der Stadt Gladbeck statt, in denen die Verwaltung ausführlich darüber informiert wurde, dass das Land in Kontakt mit einem privaten Anbieter – dem Hotel Van der Valk – über die Schaffung einer größeren Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Gladbeck steht.
Bisher hat die Stadt Gladbeck durch einen Mix aus dezentraler Unterbringung, sprich der Anmietung von Wohnraum, und der Schaffung zentraler Einrichtungen, wie am Festplatz, ausreichend Plätze vorhalten können. Für dieses umsichtige Handeln wurde die Verwaltung auch zuletzt im Sozialausschuss von der Politik gelobt. Damit war die Stadt Gladbeck stets vor der Lage, hat einen Puffer geschaffen und musste bei der Unterbringung zuletzt nicht auf Sporthallen zurückgreifen. „Klar ist mit Blick auf die aktuelle Weltlage: Die Zahl der Geflüchteten wird voraussichtlich weiter steigen. Das bedeutet auch, dass die Stadt Gladbeck auf kurz oder lang die Kapazitäten weiter erhöhen muss“, erläutert Sozialdezernent Rainer Weichelt. Denn schließlich sind auch diese Möglichkeiten endlich. „Eine ZUE, wie sie das Land in Gladbeck plant, sorgt mit Blick auf die Kapazitäten für spürbare Entlastung, da 50 Prozent der Plätze – also 310 – auf das Kontingent der Stadt angerechnet werden - ohne, dass diese Auswirkungen auf den städtischen Haushalt haben oder die Sozial- und Bildungssysteme belasten“, führt Rainer Weichelt weiter aus.
Die geplante Landeseinrichtung Einrichtung soll neben einem umfassenden Betreuungs- und Umfeldmanagement auch einen Sicherheitsdienst vorhalten, der durchgängig vor Ort sein wird. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit werden bei Realisierung Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) und Polizei in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung ein Konzept erarbeiten.
„Die Stadt Gladbeck hat eine umfassende Willkommenskultur, ist Mitglied im Bündnis ‚Sichere Häfen‘, hat von Beginn der aktuellen Flüchtlingsbewegungen an den Ausbau der Unterbringungskapazitäten gemäß des gesetzlich geforderten Unterbringungsbedarfes nach Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) voran getrieben, damit die Menschen, die Hilfe und Schutz benötigen, diese auch erhalten. Die Kommunen haben immer die Unterstützung von Bund- und Land gefordert. Dass das Land den Ausbau der Landeseinrichtungen zur Entlastung der Städte und Gemeinden vehement vorantreibt, ist mit Blick auf die in allen Städten angespannte Gesamtlage insgesamt zu begrüßen“, so die Bürgermeisterin weiter.